Freitag, 9. August 2013

Wieder einmal beim geliebten Gauligletscher

Bereits seit längerer Zeit war es Stefs Vaters Herzenswunsch, einmal zusammen mit uns zum Gauligletschervorfeld aufzusteigen und dort zu übernachten. Jahrelang haben wir von diesem einzigartigen Gebiet geschwärmt, sodass das Verlangen danach immer grösser wurde. Mitte Juli konnten wir diesen Wunsch nun erfüllen und sind zusammen mit Heinz, Marcel, Anja und Andreas ins Urbachtal gefahren.

Der Aufstieg ist grösstenteils steil, bietet jedoch wunderbare Ausblicke auf die Engelhörner und die umliegenden Granitzinnen um das Ritzlihorn (3'263m). Ab der Alp Schrätteren führt der Weg zickzack hoch in Richtung Holzfadghirmi (1'831m). Von hier ist ein kleiner Abstieg zum Mattenalpsee zu überwinden. Wir staunten über die in voller Blüte stehenden Alpenrosenbüsche, welche prächtige Farbtupfer in die Landschaft streuten. Auch das türkisblaue Wasser des Mattenalpsees war eine Augenweide. Von hier geht's dann durch die immer karger werdende Landschaft hoch zu den Gaulifällen und zu unserem prächtigen Biwakplatz am Ufer des unteren Gaulisees (2'144m), auf dem weichen Moos.

Es war ein tolles Gefühl, wieder einmal an diesem schönen, urwüchsigen Platz verweilen zu dürfen und das erst noch mit so guten Bergfreunden! Leider verdeckten schwere, dunkle Wolken bald einmal den Himmel, sodass wir unsere Zelte aufstellten und abzukochen begannen. Als wir da so gemütlich zusammensassen, fiel plötzlich ein letzter Sonnenspot auf unser Lieblingsplätzchen bei der Stromschnelle. Sofort war die Fotokamera gezückt...

Nach einer angenehmen Nacht im Schlafsack machten wir uns bereit um das Morgenrot oberhalb des weit zurückgeschmolzenen Gauligletschers zu fotografieren. Doch dieses fiel nicht gerade berauschend aus. Erst als die Sonne aufging fanden wir schöne Motive mit dem See und den Blumen. Oftmals kamen wir uns gar vor wie in Island, mit dem dunklen, lavaähnlichen Boden und den rosaroten Pölsterchen. Andi, als studierter Glaziologe, erläuterte uns viele interessante Erkenntnisse rund um die Gletscherwelt. Etwas später nahmen wir den Abstieg über 1'400 Höhenmeter in Angriff und erfreuten uns nochmals an den Feldern von blühendem Klee und Alpenrosen. Was für ein Bergparadies!

Dank an all unsere geduldigen Begleiter für diese unvergessliche Tour und das köstliche Abendessen!

TOURDATEN
Aufstieg: 1'400m
Abstieg: 1'400m
Strecke: 16km
Reine Wanderzeit: 10,0h (in 2 Tagen)
Tiefster Punkt: 880 M.ü.M. (Mürvorsass)
Höchster Punkt: 2'182 M.ü.M. (Gauligletschervorfeld)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1230, Guttannen
Beste Wanderzeit: Juli bis September
Besonderes: Leider ist der Gauligletscher soweit abgeschmolzen, dass die Gletscherzunge den See nicht mehr berührt. Somit sind die Zeiten der treibenden Eisberge vorbei! bei den Gaulifällen führt ein kurzer Klettersteig über eine Felsstufe. Anseilen nicht nötig.













 

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